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Erasmus+ & die Europäische Vielfalt spürbar machen

Thorsten

Ohne das Verlassen meiner Komfortzone hätte ich nie in dieser wunderschönen Stadt namens Edinburgh leben können.

Meine Erasmus-Erfahrung hat viel mit dem Schreiten aus der Komfortzone zu tun. Im Frühling 2016 bekam ich die Möglichkeit, als Nachrücker einen Platz im Erasmusprogramm meines Beifaches British Studies zu bekommen. Ich musste mich in nur wenigen Tagen für einen der größten Schritte meines Lebens entscheiden. Zuvor hatte ich mich nur entfernt mit der Möglichkeit eines Auslandssemesters beschäftigt und sah mich selbst nie als die Art von Person, die über ihren eigenen Schatten springt und für eine Zeit ins Ausland ziehen würde. Ich hatte mich zudem gerade in Mainz eingelebt und einen festen Freundeskreis gefunden und wollte diese Situation nicht riskieren.

Schließlich bin ich, nach einigem Überreden seitens meiner Eltern und meiner Freunde, doch jenen Schritt gegangen und habe es nie bereut. Schon vorher musste ich das Maß an Selbstorganisation enorm steigern, doch spätestens nach meinem Abflug war ich auf mich allein gestellt – in einem Land, in dem ich keine drei Leute kannte, in einer Stadt, in der ich mich nicht auskannte, und die ungefähr 1000 – mal so viele Einwohner hat, wie mein Geburtsort. Ich musste quasi mit einem Schlag deutlich erwachsener werden. Aber, was mir erst später klar wurde, ohne diese Entscheidung wäre ich nicht die Person, die ich heute bin.

Und vor allem: Ohne das Verlassen meiner Komfortzone hätte ich nie in dieser wunderschönen Stadt namens Edinburgh leben können. Diese ist mir so unglaublich ans Herz gewachsen, dass ich mir – je nach Ausgang des Brexits – gut vorstellen könnte dort einmal zu leben. Doch dafür bedarf es dann sicher erneut einen Sprung über meinen Schatten.

Thorsten aus Zotzenheim (24)

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